CHRONIK DES ERINNERNS
Erzähltes in Sprache übersetzt

Hinter jedem Leben verbergen sich Geschichten. Ich höre Menschen zu, wie sie aus ihrem Leben berichten und fasse es in einen Text. Den Text, der in ein Heft, Büchlein oder Hörbuch gefasst wird, kann man immer wieder durchlesen, die Erinnerung aufleben lassen. Dies kann zu Klarheit oder einer neuen Sicht dem eigenen Leben gegenüber führen.

Früher waren die Familien näher beisammen, man hat vieles selbstverständlich voneinander mitbekommen. Die Älteren haben ihren Enkeln erzählt und diese später wieder ihren Enkeln, und so ist das Wissen, so sind die Geschichten weitergegangen, von Generation zu Generation. Heute ist die Kommunikation schnelllebig. Im Zeitalter von Facebook und Twitter kann jeder seine Gedanken, seinen Alltag im Netz ablegen und die ganze Welt daran teilhaben lassen. Dennoch gerät das Erzählen, das Fassen von Erlebtem immer mehr in den Hintergrund. Gerade im Alter, wenn die Zeit oft langsamer zu vergehen scheint, alles mehr Zeit braucht, die Gedanken oft im Vergangenen weilen, würde gern manches in Musse erzählt sein. Das Erzählen, einer aussenstehenden Person gegenüber, die nur zum Zuhören da ist, kann gut tun. Man kann Sachen loswerden, für die man sonst kaum Ohren findet, die man nur für sich selber erzählen will oder die Zeit beanspruchen.
Das Nicht Beurteilen und die Diskretion sind wichtig, auch der sorgfältige Umgang mit Dingen, die dies verlangen. Und am Ende entscheidet der Erzähler, was im Text bleiben, oder wenn etwas im Text nicht vorkommen soll. Ebenso, ob er die Aufzeichnung für sich alleine behalten möchte, oder sie auch anderen zukommen darf.

Durch meine siebenjährige Arbeit in einem Alters- und Pflegeheim kenne ich die Welt und Bedürfnisse der älteren Generation gut. Mich haben ihre Geschichten immer fasziniert und ich habe dort die Erfahrung gemacht, dass es zuweilen wichtig ist, Dinge loszuwerden, Sachen auszusprechen und in eine Form zu bringen, um diese auch zurücklegen zu können. Um damit abzuschliessen, oder frei zu sein für Neues. Dennoch geht es bei Chronik des Erinnerns in erster Linie um das Erzählen um des Erzählens willen.

Das Angebot ist für jede und jeden gedacht, die oder der etwas zu berichten hat und dafür diese Form wählt. Speziell möchte ich Menschen der älteren Generation ansprechen. Es können Menschen sein, die in einer Alterseinrichtung oder noch zuhause leben.